Am 01.06.2018 kam es wegen eines flächendeckenden Starkregens im gesamten Eifelkreis zu zahlreichen Einsätzen der Feuerwehr, des DRK, des THW und vielen anderen Hilfskräften aus ganz Rheinland Pfalz.
Eine massive Regenfront mit Regenmengen von teilweise 75 l pro m² zog vom frühen Morgen an durch unsere Region Richtung Norden und bescherte der Prüm das wohl heftigste Hochwasser der letzten Jahrzehnte. Im Norden unseres Kreises wurden auf 2 Campingplätzen die Wohnwagen der Camper mit den Fluten mitgerissen. Glücklicherweise kamen keine Menschen zu schaden, denn das Hochwasser setzte erst relativ spät am Tage ein, so dass niemand mehr geschlafen hat.
Unsere Region wurde ebenfalls getroffen. Durch den starken Wasserzulauf am Stausee in Biersdorf drohte der Damm überzulaufen. Daher musste das Wasser kontrolliert abgelassen werden. Dies ist jedoch in Biersdorf nicht so einfach. Durch die veraltete Technik an der Staumauer lässt sich der Wasserfluss am Ablauf nur sehr ungenau einstellen. Ein Wiederverschließen der Schleuse nach dem Öffnen ist unter solchen Bedingungen nicht mehr möglich. Daher kam für die unterhalb des Stausees gelegenen Orte zum Pegel der Prüm noch das Wasser aus dem See hinzu.
Dadurch stieg in diesem Gemeinden der Pegel so schnell an, dass den Bewohnern kaum Zeit zum Reagieren blieb. Selbst auf Hochwasser vorbereitete Orte wie Wißmannsdorf waren an diesem Morgen überfordert und riefen händeringend nach Hilfe.
Die FF Baustert rückte nach Wißmannsdorf aus, um dort zu helfen. Zeitgleich wurden in der gesamten VG fast alle verfügbaren Kräfte mobilisiert, um Campingplätze zu räumen, Häuser mit Sandsäcken zu schützen und die Bewohner und Feuerwehren der Prümanreiner zu unterstützen. In Bitburg wurde vom Landrat der Katastrophenalarm ausgelöst, so dass alle Einsätze vom neuen Katastrophenbschutzzentrum in Bitburg koordiniert wurden.
Zunächst waren nur 3 Mann aus Baustert verfügbar, später kamen noch zwei Kameraden hinzu, einige andere von uns fuhren nach Oberweis, um dort zu helfen.
Als wir in Wißmannsdorf eintrafen lief das Wasser bereits über die Brücke und hatte die umliegenden Höfe überflutet. Einige Keller und Hauseingänge wurden noch mit Sandsäcken abgedichtet. Es war nicht klar, wie hoch das Wasser noch steigen würde. Also wurde vorsorglich auch der Kindergarten evakuiert. Ein Löschzug aus Kinheim und Kröv an der Mosel war bereits mit 15 Leuten vor Ort und unterstützten uns mit Pumpen und vielen fleißigen Händen. Auch gute Tipps konnten wir von den „Hochwasserprofis“ ergattern.
Im weiteren Verlauf mussten ca. 6000 m2 Treibgut, was sich auf dem Biersdorfer See gesammelt hatte, kontrolliert mit einem Bagger abgefischt werden. Dabei war es unvermeidlich, dass ein Großteil davon die Prüm abwärts nach Wißmannsdorf treiben würde. Die Gefahr bestand darin, dass das Treibgut in Wißmannsdorf nicht unter der Brücke hindurch passen würde, sondern das Geländer verstopfen und es abreißen würde. Dann würden weitere Häuser womöglich stark beschädigt werden, was es zu verhindern galt.
Herr Palzkill stellte ohne jegliche Umstände sofort seine ganzen Baumaschinen und LKW samt Personal zur Verfügung. Mit 2 Baggern wurde das Treibgut so gut es ging in Wißmannsdorf von der Brücke aus abgefischt und mit LKW zum Bildchen gebracht. Dicke Holzstämme, Gasflaschen und sogar ein halber Wohnwagen kamen zum Vorschein. Es war wirklich erschreckend, was da alles die Prüm herunter angeschwommen kam. Jedem wurde hier bewusst, woher die riesigen Plastikteppiche auf den Meeren kommen.
Gegen 23:00 Uhr war der Einsatz schließlich beendet, da das Wasser so weit gesunken war, dass nichts mehr passieren konnte.
Bewundernswert war die Anzahl der freiwilligen Helfer aus dem Ort, die in Windeseile alle Verunreinigungen beseitigt hatten. Sogar Feriengäste aus dem nahegelegenen Ferienhaus waren dort und packten kräftig mit an.
Vielen Dank an alle Helfer!