Mich haben in den letzten Tagen einige Anrufe erreicht, bei denen es um Wespen-, bzw. Hornissennester ging, die bei den Menschen ungünstig aufgetaucht sind. Leider können wir von der Feuerwehr nur sehr beschränkt in solch einer Situation tätig werden, da wir weder die entsprechende Schutzausrüstung, noch die Ausbildung dazu haben. Es gibt aber trotzdem Hilfe!
Hier ein paar Tipps:
Zunächst muss man wissen, dass Wespen, Hornissen und Bienen unter Naturschutz stehen und nicht einfach so getötet werden sollten. Sie sind auch normalerweise lange nicht so gefährlich wie es der Volksmund oftmals sagt. Diese Tiere sind nur dann aggressiv, wenn sie sich bedroht fühlen. Das ist bei Wespen schneller der Fall als bei Hornissen, denn während Wespen eine Vorliebe für Süßes haben, liegt den Hornissen daran gar nichts. Sie sind reine Fleischfresser. Sie sehen aber viel bedrohlicher aus, weil sie viel größer sind. Das verleitet einen schneller in Panik zu verfallen und nach ihnen zu schlagen. Dann werden auch Hornissen gefährlich. Das ist aber normalerweise nicht nötig, da sie sich den Menschen selten so weit nähern, dass sie dran kämen. Halten Sie jedoch Abstand zum Nest. Ansonsten sollte man sich von ihrer Größe nicht erschrecken lassen. Sie kommen hin und wieder auf ihrem Patrouillenflug nur mal gucken und sind schnell wieder weg. Ihre Brut füttern sie mit Larven von Wespen und Bienen, die sie aus dem Bau stehlen! Man kann also sagen, wenn man Hornissen hat, ist es sehr wahrscheinlich, dass sich Wespen rarmachen!
Bei Bienen ist es noch entspannter. Sie bauen keine Nester, sondern fliegen in Schwärmen aus, um sich einen neuen Unterschlupf zu suchen. Dabei kann es sein, dass sie schon mal eine Pause an einer Laterne oder in einem Baum einlegen. Alle Bienen setzen sich dann schützend auf ihre Königin, so dass man dann eine riesige Traube von Bienen dort hängen sieht. Bienen stechen aber nur höchst ungern, da ihre Stachel einen Widerhaken haben, der nach dem Stich in ihrem Opfer stecken bleibt. Das ist das Todesurteil der Biene. Wespen haben diesen Widerhaken nicht, sie können mehrfach stechen.
Was also tun, wenn bei ihnen ein Nest hängt?
Grundsätzlich sollte man die Nester lassen wo sie sind, wenn sie uns nicht bedrohen. Ist ein solches Nest allerdings in einem Rollladenkasten oder unmittelbar vor einem Fenster, so dass es gefährlich werden kann, muss man was tun. Sollten Sie sehen, dass im Frühjahr eine Wespe dabei ist, an einer solchen Stelle ein Nest zu bauen, entfernen Sie es so früh wie möglich. Am Anfang baut nur die Königin an ihrem Nest. Sie legt dann irgendwann die ersten Eier ab und zieht sich die ersten Arbeiterinnen ran und der Stock wird immer größer. Im September erst hat die Insektenmenge ihren Höhepunkt erreicht und solange wird das Nest immer größer. Wird das Nest in der Entstehungsphase jedoch schon entfernt, sucht sie sich in der Regel ein anderes Plätzchen und verschwindet.
Sollen Sie den Bau aber erst später entdeckt haben, müssen Sie sich an einen Schädlingsbekämpfer wenden. Dieser hilft Ihnen fachmännisch. Eventuell besteht sogar die Möglichkeit das Nest umzusiedeln, was vor allem bei Hornissen manchmal möglich ist.
Bienen werden gerne von Imkern beseitigt. Sie können die Bienentraube fachgerecht von einem Baum so entfernen, dass sie die Königin mit einfangen. Der gesamte Bienenstaat wird dann in einen Bienenstock umgesiedelt und kann dort weiter seiner Arbeit nachgehen. Manchmal sind Bienenschwärme sogar irgendwo aus einem Stock geflüchtet, weil der Imker ein Königinnenei im Stock übersehen hat. Die ist dann geschlüpft und hat den halben Staat mitgenommen, um einen neuen Staat zu gründen.
Schlussendlich sollten Sie beim Anblick eines Nestes, einer Wespe oder Hornisse immer die Ruhe bewahren. Selbst wenn sie gestochen wurden, wenn keine Allergie besteht, sind die Stiche, auch die von Hornissen, kein Grund zur Panik. Sie sind schmerzhaft aber in den seltensten Fällen lebensgefährlich. Wurden sie allerdings in den Mund- oder Rachenraum gestochen oder ist eine Allergie bei Ihnen bekannt, dann müssen Sie nach einem Stich umgehend ärztlich oder gar notärztlich Hilfe anfordern!
Ein letzter Tipp noch: Haben Sie ein Hornissennest in der Nähe, machen Sie abends, wenn Sie Licht im Haus machen, die Fenster zu. Hornissen fliegen aus Neugier dem Licht entgegen und landen dann bei Ihnen im Haus. Sie kommen aber durch gekippte Fenster nicht wieder raus. Lassen Sie einfach das Licht aus, wenn die Fenster geöffnet sind! Oder hängen Sie Insektenschutzgitter davor!
Die Freiwillige Feuerwehr Baustert wünscht Ihnen einen entspannten Sommer!