Die heutige Pfarrkirche wurde 1965 – 67 als breit gelagerter Saalbau an den Turm, der noch von der Erweiterung der Kirche von 1900 – 1910 stammt, angebaut. Architekt des jüngsten Neubaus war Hans Geimer aus Bitburg. Der damals errichtete Turm steht heute an der Nordostecke des Neubaus, den Geimer als breit gelagerten Saalbau entwarf und mit Quadern aus rotem Sandstein verkleidete. Er verleiht dem Ortsbild seinen Akzent. Nicht nur durch die zentrale Lage in der Ortsmitte, ist die Kirche das ortsbildprägende Gebäude schlechthin im Dorf.
Im Inneren beherbergt das Kirchenschiff Teile der neuromanischen Ausstattung seines Vorgängers (Taufbecken, Stallen, Figuren und Kapitelle) sowie älteres Inventar, unter anderem ein jetzt in die Stirnseite des Altarblocks eingelassenes Retabel aus Sandstein von 1823, das die Grablegung zeigt, und Holzfiguren des 18. Jh. Das Glasgemälde von 1967 über der Empore zeigt das jüngste Gericht. Im Vorraum der Kirche
hat ein Friedhofskreuz von Holz aus dem 18. Jahrhundert seinen Platz gefunden. Anstelle des alten Harmoniums steht seit 1977 auf der Empore eine elektrische Orgel.
Zur Kirchengeschichte:
Eine Kirche in Baustert wird erstmalig 978 n. Chr. im Vertrag zwischen der Trierer Abtei St. Maxiurin und den Eheleute Udo und Gisela erwähnt. Damals gehörte die Kirche zu den Gütern der o.g. Trierer Abtei. Unklar ist allerdings, ob es sich schon zu jener Zeit um eine Pfarrkirche handelte oder ob sie noch einer anderen Mutterkirche unterstellt war. Wie die erste Kirche ausgesehen hat, lässt sich leider nicht mehr feststellen, Ansichten, Beschreibungen, auch Reste fehlen.
Erst 1570 findet sich eine Eintragung der Kirche als Pfarrkirche. In einem Visitationsbericht werden lediglich 3 Altäre und 3 Kelche aufgeführt. Zum damaligen Pfarrbezirk zählten Brimingen, Hütterscheid, Olsdorf, Mülbach und Feilsdorf. 1806 wurde Hisel der Pfarrei Baustert angeschlossen.
Im Jahre 1790 wurde die Pfarrkirche von den Decimatoren (Zehntherren) neu erbaut. Dieser Bau zeigte sich in Gestalt eines einfachen Langhauses mit einem Dachreiter als Glockenturm. Von der alten Kirche übernahm man den Chorraum und die Sakristei.
Die Pfarrkirche wurde bald schon zu klein, so dass man 1901 die Kirche nach Osten hin nach Plänen von Joseph Kleesatel, Düsseldorf, durch neue Querschiffe und ein neues Chor erweiterte und neuromanisch umformte. Zusätzlich wurde der noch heute stehende Glockenturm errichtet. Am 27.06.1903 wurde sie durch Bischof Michael Felix Korum konsekriert.
Im letzten Kriegsjahr des 2. Weltkrieges wurde die Kirche durch Beschuss sehr stark beschädigt. Unter Pfarrer Ernst Meffert wurde 1964/65 die wunderschöne neuromanische Kirche daraufhin vollständig abgerissen — nur der Glockenturm blieb verschont. Am 06.07.1966 legte man den Grundstein für die neue Kirche, in der genau ein Jahr später bereits die erste Messfeier abgehalten wurde.
Im Mai 1978 feierte man im gebührenden Rahmen eine Woche lang das Jubiläum „1000 Jahre Kirche Baustert'.
Ansicht Kirche aus Richtung Schulstraße
Südansicht, vor dem Anbau der Kindertagesstätte