Heute Nacht um 00:40 Uhr wurde die FF Baustert zu einem schweren Verkehrsunfall nach Oberweis alarmiert. Baustert hat mit den Kameraden aus Oberweis eine Absprache getroffen, durch die wir grundsätzlich zu schweren Unfällen mit eingeklemmten Personen mit alarmiert werden, um die Kameraden aus Oberweis zu unterstützen, denn es ist nicht immer gewährleistet, vor allem tagsüber, dass genügend Leute vor Ort sind.
Bei Eintreffen an der Einsatzstelle ergab sich folgende Lage: Ein junges Mädchen war mit seinem PKW im Ortseingang Oberweis von Brecht kommend ins Schleudern geraten und kam von der Fahrbahn ab. Sie prallte gegen ein Geländer, welches abriss, und fiel mit dem Auto eine etwa 2m hohe Mauer hinunter in eine Durchfahrt. Dort kam das Auto auf der Seite liegend zum Halt.
Die Kameraden aus Oberweis hatten den PKW schon gegen weiteres Umstürzen mit einem Ratschgurt gesichert. Die Fahrerin lag ansprechbar im PKW, war nicht eingeklemmt, nur eingeschlossen. Über die Verletzungen ließ sich zu dem Zeitpunkt noch nichts weiter sagen.
Von der Feuerwehr wurden weitere Sicherungsmaßnahmen mit den Gerätschaften des Rüstwagens aus Bitburg getroffen und sich über die Heckscheibe ein Zugang zur Patientin verschafft. Ein sogenannter „Innerer Retter“ vom DRK Bitburg stieg in das Auto und begann mit der Patientenversorgung. Dann wurde eine Befreiungsöffnung geschaffen. Mit der Glas Säge wurde die Windschutzscheibe entfernt. Erst jetzt hatte der Notarzt die Möglichkeit, sich ein Bild vom Zustand der Patientin zu machen.
Befreit wurde das Mädchen mithilfe eines sogenannten „Spineboards“, das ist ein Rettungsbrett, das ins Auto hinein gegeben wurde. Die Patientin wurde dort hinauf gezogen und mit Gurten gesichert. Dann konnte sie durch die Windschutzscheibe aus dem Wagen gebracht werden. Sie wurde sofort dem Rettungsdienst übergeben und ins Krankenhaus gebracht.
Auch ihre mittlerweile eingetroffene Mutter musste mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden, da sie der Unfall ihrer Tochter sehr mitgenommen hatte. Jedoch sind beide nicht so schwer Verletzt, dass mit Komplikationen zu rechnen wäre.
Anzumerken wäre noch, dass sich ein Anwohner während der Rettungsaktion mehr um seine Sträucher und Blumen in seinem Vorgarten gesorgt hat, als um das Wohl der eingeschlossenen Fahrerin, deren Zustand zu dem Zeitpunkt noch völlig offen war. Es ist sehr schade, dass es solchen Egoismus gibt. Natürlich ist es ärgerlich, wenn einem 20 Mann von der Feuerwehr durch den Garten stiefeln und alles kaputt treten, aber wir machen das nachts um 01:00 Uhr nicht, weil wir nicht gerne schlafen und nichts Besseres zu tun haben, sondern um ein Menschenleben zu retten, was weit mehr wiegt als ein paar Blümchen. Natürlich versuchen wir immer keinen Schaden zu verursachen aber manchmal geht es eben nicht anders.
Ich möchte mich für die gute Zusammenarbeit an der Einsatzstelle bei allen bedanken. Baustert war mit 9 Kameradinnen/en vor Ort.