Am Samstag, dem 21.03.15 wurde es in Baustert ernst. Gleich drei mal brannte ein altes abbruchreifes Haus mitten im Ort. Die Feuerwehr war aber jedes mal sehr schnell zur Stelle, eigentlich schon vor Ausbruch des Feuers, denn es war glücklicherweise nur eine Übung.
In diesem Abbruchhaus hat die Freiwillige Feuerwehr Baustert-Brimingen-Hisel eine sehr gute Gelegenheit, das Löschen von Zimmer- oder Wohnungsbränden zu üben. Dies ist sonst sehr schwierig, denn in welchem Gebäude darf man schon mit Wasser
und schwerem Atemschutz üben, ohne Angst zu haben, man könne etwas kaputt machen. Hier ist das völlig egal.
Und die Abgabe von Wasser bei einer solchen Übung ist unerlässlich. Denn beim Betreten eines brennenden Zimmers in einem Haus besteht für die Feuerwehr immer die Gefahr eines sogenannten Flash-Overs. Dabei entstehen durch die große Hitze brennbare Gase, die sich in dem Raum sammeln und oft kurz nach dem Öffnen der Tür durch die Feuerwehr entzünden. Die dabei entstehende Feuerwalze ist für den vorgehenden Trupp lebensgefährlich.
Daher muss vorm Öffnen der Zimmertür die Temperatur im Raum geprüft werden. Ist die Tür außen sehr heiß, muss mit einem Flash-Over gerechnet werden. Was dann folgt ist eine Vorgehensweise, die man sehr intensiv trainieren muss. Ein Mann öffnet die Tür einen Spalt, während der andere 3 mal kurz unter die Decke des Raumes einen Sprühstrahl aus einem sogenannten Hohlstrahlrohr abgibt. Dann wird die Tür wieder geschlossen.
Dieses Hohlstrahlrohr zerstäubt das Löschwasser in so kleine Tropfen, dass das Wasser sehr viel Wärme aufnehmen kann, viel mehr, als es mit den herkömmlichen Strahlrohren möglich ist.
Die Wasserabgabe im sogenannten „Sprühimpulslöschverfahren“ wird dann solange wiederholt, bis man das Wasser nach einem Sprühipuls auf den Fußboden herunter regnen hört. Dann hat sich die Raumtemperatur soweit gesenkt, dass ein Flash-Over unmöglich wird. Wenn sie bei You Tube den Suchbegriff „Flash-Over“ eingeben, können sie sich Videos über solche Feuerwalzen ansehen!
Aber nicht nur solche Szenarien wurden geübt, auch die Rettung von vermissten- oder verletzten Personen, theoretische Grundkenntnisse und der Ablauf allgemein bei einem solchen Feuer auch außerhalb des brennenden Hauses wurden durchgespielt.
Alles in Allem war es ein sehr erfolgreicher Tag und man war sich einig, dass man dieses Trainingshaus hoffentlich noch sehr lange zur Verfügung hat!
Vielen Dank an Hildegard und Bernie Linkels und an alle Mitwirkenden!